Tag 4: Der BUND und das Klamotten-Dilemma

Ich hatte gestern erwähnt, dass ich auf der Straße angequatscht wurde - das war der BUND, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. 
Aufmerksam bin ich geworden durch das Plakat am Stand auf dem zu lesen war, dass Unterschriften für Bienen gesammelt würden. Unterschrieben habe ich, und zwar nicht nur die Petition!

Nach eigenen Recherchen habe ich für mich entschieden, dass ich nicht einfach nur eine Nummer in einer Datenbank sein möchte - die Arbeit des BUND interessiert mich und hier werden verschiedene Themen angegriffen, mit denen ich voll und ganz mitgehe! Ich habe mich also heute noch einmal mit den Vertretern vor Ort unterhalten - ein sehr nettes Gespräch auch - und mich über die Ortsgruppe Rostock informiert und meine Möglichkeiten, mich aktiver zu engagieren... ich werde also bei nächster Gelegenheit bei einem Treffen vorbei schauen, die einmal monatlich stattfinden!

Am Stand hat man mir auch eine Broschüre mitgegeben, nachdem ich mein Interesse an der Reduktion meines Plastikverbrauchs bekannt gegeben habe, die über Mikroplastik informiert und darüber, wie es eigentlich in das Meer gelangt.

Natürlich habe ich schon von Mikroplastik und seinem Einfluss auf Lebewesen der Meere gehört - wer nicht - allerdings habe ich mich heute zum ersten Mal intensiver damit auseinander gesetzt (ich recherchiere in letzter Zeit mehr für mein Plastikfrei-Vorhaben, als für die Uni... bedenklich...).


Was ist Mikroplastik, und wie kommt es eigentlich ins Meer?

Mikroplastik ist das weniger als 5mm große Ergebnis aus unserem Verbraucherverhalten gegenüber synthetischen Kunststoffen. Mikroplastik kann quellbar, löslich und unlöslich sein - damit sieht man es häufig nicht, bzw. vermutet nicht immer, dass das Produkt, das wir gerade in der Hand halten zum Mikroplastik-Bestand der Weltmeere beiträgt. Wie oft liest man auch schon das Kleingedruckte, bzw. wer soll all die chemischen Bezeichnungen für Kunststoffe erkennen, die so auf dem Markt sind? Acrylates Copolymer und Polyethylmethacrylat sind nur zwei solcher Wörter, die sich am Ende einer langen Liste ähnlich unaussprechbarer Inhalte verstecken können!

Im Meer angekommen, wo ultimativ alles zu landen scheint, was wir auf dem Land verbrechen, kann das Plastik nicht mehr entfernt werden - mal ausgenommen das Fangen von Fischen mit Mikroplastik im Organismus durch Vögel oder andere Fischesser (Menschen nicht ausgenommen - ja, am Ende landet das Mikroplastik in unserem Körper!).
Schwerere Teile sammeln sich am Meeresboden, wo Muscheln und Krebse ihnen begegnen, die leichteren Teile schwimmen oben und werden durch die Aufnahme durch Plankton zur Nahrung von Fischen, die wiederum die Nahrung anderer Lebewesen darstellen.

Doch wie kommt der Sch*** eigentlich in das Meer?
Ein großer Teil des Mikroplastiks setzt sich aus z.B. Körperpflegeprodukten oder Stadtstaub zusammen, den größten Anteil haben allerdings synthetische Textilien!
Über häusliche und industrielle Abwässer gelangen synthetische Fasern in das Meer, also wenn man die Kleidung wäscht! Mit jedem Waschgang lösen sich kleine Fasern aus unseren Klamotten, die sich dann den Weg ins nächstgelegene Meer bahnen - bis zu 3000 Fasern pro Waschgang!


Und hiermit wurde ich auf ein weiteres Problem Aufmerksam gemacht, das ich der Umwelt durch mein Unwissen bereitet habe: Die Hälfte meines Kleiderschrankes besteht aus synthetischen Stoffen in anziehbarer Form! Sollte ich also drastisch ausmisten?
Hier besteht für mich allerdings der Interessenkonflikt, denn nicht umsonst ist die Hälfte der Kleidung, die ich besitze, älter als fünf Jahre - geht es nicht kaputt, wird es auch nicht entsorgt!
Ich schmeiße natürlich nicht meine Kleidung weg - das wäre auch am Ende nur weiterer Plastikmüll - und abgeben löst das Problem auch nicht, sondern überträgt es auf die nächste unwissende Person.

Laut der Broschüre hilft es bereits, wenn man die Kleidung bei niedrigen Temperaturen wäscht - check - und wenn man den Konsum reduziert, evtl. kaputte Kleidung nähen lässt - double check!
In der Zukunft werde ich darauf achten, woraus meine Kleidung besteht bevor ich sie kaufe!


Alle Infos habe ich aus den zwei Broschüren "Mikroplastik aus Textilien" und "Mikroplastik die unsichtbare Gefahr" entnommen, erhältlich am BUND-Stand vorm Kröpeliner Tor bis zum Ende dieser Woche.

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